Mittwoch, 2. Mai 2012

Buchvorstellung 19.04.2012

 Auf dem Bild von links nach rechts: Jörg Schumacher (Einhorn-Verlag), Hans Kloss, Sybille Bruckner-Schmidt, Timo Bader, Oberbürgermeister Richard Arnold.


Gmünd-Roman zum Jubiläumsjahr: „Im Bann der Staufer“
Pünktlich zum Schwäbisch Gmünder Stauferjahr erscheint das passende Buch. Mit einer Lesung im historischen Gebäude der Stadtbibliothek stellte Timo Bader seinen Stauferroman einer großen interessierten Öffentlichkeit vor.
Schwäbisch Gmünd. Das Buch, das gebührend aus der Taufe gehoben wurde, ist ein Wunschkind. Keine Frage. Und es hat einige Väter, zumindest ideelle. Auch Mütter. Oder Paten. Das Stadtjubiläum spielt die Rolle der Muse, die Alexander Groll geküsst hat. Auch die Leiterin der Stadtbibliothek Sybille Bruckner-Schmidt bekam ihren Schmatz ab. Jörg Schumacher vom Einhornverlag griff den Wunsch nach einer Ortschronik bereitwillig auf. In Timo Bader wurde ein junger kenntnisreicher und begeisterungsfähiger Autor gefunden, der sich mit Energie und Akribie der Aufgabe stellte. Den Einband gestaltete der renommierte Künstler Hans Kloss.
Der Roman spielt in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Damals hausten schlimme Räuber in den unwegsamen Wäldern von Lorch. Die überfielen Reisende und zogen bis vor die Stadttore Gmünds, wo sie die Zeitgenossen ihrer Barschaft beraubten.
Vier Monate hat Timo Bader sich durch Archive gewühlt, hat die historischen Fakten aufgearbeitet. Die Gmünder Johanniskirche sollte eine tragende Rolle im Roman erhalten. Der Schauplatz Gmünd ist zentraler Austragungsort des einen Handlungsstranges um den Knaben Kaspar. Der zweite Erzählstrang spielt in Palermo. Protagonist im staufischen Italien ist der andere Junge, Friedrich II. Intrigen, Morde, Machtkämpfe, Bannstrahle des Papstes – einer traf auch die Stadt Gmünd – geben der Geschichte ihren Pepp. Eine Liebesgeschichte darf nicht fehlen. Im Spannungsfeld zwischen historisch Belegtem und rein Fiktionalem bewegt sich der Autor mit geschickter Feder. Schließlich soll die Geschichte ja mit Lust und Spannung gelesen werden. Baders Credo „so authentisch wie möglich, aber auf alle Fälle spannend“ will seine Erzählung sein.
Mit freudigem Wiedererkennen bewegt sich der Leser rund um den „Herrenhof“, heute bekannt als Prediger, oder durch die Utighofer Gasse, die heutige Bocksgasse. Er lernt den Baumeister Johann kennen, der geschwind die Fratzen, Tiere, Pflanzen und Ungeheuer, die der Knabe Kaspar visionär vor Augen hat, mit seinem Bleistift zu Papier bringt. Mit neuem Blick wird man nun die Wasserspeier und Ornamente der Johanniskirche betrachten und sich dabei an die Ringsage von Agnes erinnern. Die Fundstelle des Ringes - auf dem Horn eines erlegten, na ja, Einhorns - wurde ja schließlich als Bauplatz für die Johanniskirche auserkoren.
Für die Stadt Schwäbisch Gmünd freute sich OB Richard Arnold in seinem Grußwort über den willkommenen Stauferroman. 

© Gmünder Tagespost 21.04.2012